zondag 26 april 2020

AfD trennt sich von Fraktionssprecher wegen Faschismusvorwürfen











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AfD trennt sich von Fraktionssprecher wegen Faschismusvorwürfen
Christian Lüth sprach von Anfang an für die Partei, er war ein mächtiger Strippenzieher hinter den Kulissen. Nun hat ihn die AfD überraschend freigestellt.
Christian Lüth: AfD-Bundesvorsitzender Tino Chrupalla, Christian Lüth und Alexander Gauland, Fraktionsvorsitzender der Partei im Bundestag (von links nach rechts), aufgenommen am 24. Februar während einer Pressekonferenz nach der Wahl zur Hamburger BürgerschaftAfD-Bundesvorsitzender Tino Chrupalla, Christian Lüth und Alexander Gauland, Fraktionsvorsitzender der Partei im Bundestag (von links nach rechts), aufgenommen am 24. Februar während einer Pressekonferenz nach der Wahl zur Hamburger Bürgerschaft © Florian Gaertner/​imago images


Die Alternative für Deutschland hat ihren langjährigen Partei- und Fraktionspressesprecher Christian Lüth am Freitag "mit sofortiger Wirkung freigestellt". Das hat ZEIT ONLINE exklusiv aus Kreisen der Partei erfahren. Die Freistellung Lüths ist ein überraschender Schritt, denn der 43-Jährige arbeitete seit den Anfangstagen der AfD 2013 für die Partei und gilt als enger Vertrauter der Parteiführung und im Besonderen des Ehrenvorsitzenden und Fraktionsvorsitzenden Alexander Gauland.
Der Freistellung vorausgegangen war ein Gespräch vor einigen Wochen, an dem auch der aktuelle Parteichef Tino Chrupalla teilgenommen haben soll. Daraufhin leitete die AfD eine "arbeitsrechtliche Prüfung" ein, die am Ende vergangener Woche zum Rauswurf von Lüth führte. Die Entscheidung der Personalie habe Gauland selbst getroffen und danach den Fraktionsvorstand informiert. Die Prüfung soll durch den Juristen und Düsseldorfer AfD-Bundestagsabgeordneten Roman Reusch erfolgt sein. Parteichef Chrupalla bestätigte die Entlassung am Sonntag ZEIT ONLINE.
Grund für den Rauswurf soll nach Informationen von ZEIT ONLINE unter anderem auch Lüths Einstellung zum Nationalsozialismus gewesen sein. 
Christian Lüth soll sich wiederholt selbst als "Faschist" bezeichnet haben und mit Bezug auf seinen Großvater von seiner "arischen" Abstammung gesprochen haben. 
Wolfgang Lüth war Korvettenkapitän und hatte im Zweiten Weltkrieg als U-Boot-Kommandant der Kriegsmarine gekämpft. Dafür hatte er von Adolf Hitler persönlich das Eiserne Kreuz erhalten. Aus arbeitsrechtlichen Gründen wollte sich Tino Chrupalla nicht zu den genauen Gründen der Freistellung äußern. 
Nach einem Studium der Wirtschaftsinformatik in Stuttgart wechselte Christian Lüth an die FU Berlin und studierte Politikwissenschaft. Nach seinem Diplomabschluss arbeitete er als Mitarbeiter eines FDP-Abgeordneten im Bundestag. Nach zwei Jahren wechselte er zur FDP-nahen Friedrich-Naumann-Stiftung, wo er als Projektleiter nach Honduras ging. 2011 wollte er ins damals von FDP-Minister Dirk Niebel geführte Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit zurück nach Berlin wechseln. Als der Versuch scheiterte, arbeitete er wieder als Mitarbeiter eines FDP-Bundestagsabgeordneten.
Nachdem die FDP 2013 nicht wieder in den Bundestag gewählt wurde, orientierte sich Lüth um und heuerte nach sieben Jahren im Umfeld der Liberalen nun bei der AfD an. Zuerst wirkte er als Pressesprecher der AfD, nach dem Einzug der Partei in den Bundestag 2017 dann als Sprecher der AfD-Bundestagsfraktion. 
Damals berichtete der Stern, dass Lüth seinen  Lebenslauf geschönt haben soll. Im politischen Berlin gilt Lüth schon lange als wenig verlässlicher Ansprechpartner, er soll sich Journalisten gegenüber aggressiv verhalten und sie wiederholt angelogen haben, sein Spitzname unter einigen Berichterstattern war seitdem "Lügen-Lüth"
Auf Anfrage war Christian Lüth am Sonntag nicht erreichbar, um sich zu den Vorwürfen zu äußern. 
https://www.zeit.de/politik/deutschland/2020-04/christian-lueth-afd-entlassung-fraktionssprecher-rechtsradikalismus

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